9. Etappe

von O Porinno nach Arcade

Liebe (Lese)Freunde des ausgedehnten Spazierganges,

Feldweg, Waldweg, Oléolé Landstraße, yippieiyeah Berg

- so sieht der Weg täglich aus, das habt Ihr ja schon mitbekommen - und viel ändert sich dabei nicht. Was sich jedoch (ver)ändert, sind wir. Daran wollen wir Euch heute teilhaben lassen.

Natürlich kann ich jetzt nicht für alle sprechen, also gebe ich (Denise) Euch einen kleinen Einblick in mein Innerstes.

Den Weg gehe ich, weil Andrea mir vor gut 1,5 Jahren gesagt hatte, sie könne sich vorstellen, den Weg mit mir zu gehen. Also sagte ich zu. Obwohl ich Klaus und Uwe nicht wirklich kannte, bin ich jetzt ein fester Bestandteil dieser Gruppe - unabhängig, ob wir vorher Freunde waren oder nicht. 

Seitdem ich mich auf diesen Weg vorbereitet habe, habe ich festgestellt, wie gut mir die Bewegung tut. Unterwegs sein macht meinen Kopf wesentlich freier, als dumpf an einem Strand zu liegen, also habe ich für mich beschlossen, daß die Tour hier mein diesjähriger Urlaub wird. 

Und ganz ehrlich: es ist hart, anstrengend und unbequem. Meine Füße schmerzen, mein Rücken fragt mich, ob ich noch ganz dicht bin - aber mein Kopf dankt es mir, denn es geht mir gut. 

Jeden Abend komme ich KO und mit Schmerzen an - und doch stehe ich jeden Morgen auf und gehe los - so wie wir alle. Der Weg ist das Ziel - und das tägliche Gehen wird "normal", der Rucksack immer leichter (kleine Info an meine Eltern: Ich habe mich noch NIE so gründlich und regelmäßig mit Sonnencreme eingecremt, wie hier! - Wahrscheinlich, weil ich mir einbilde, die 20Gramm weniger DIREKT zu spüren).

Ich lerne wieder, Kleinigkeiten zu schätzen ("Oh schau mal, ein Einzelbett!") - und ich lerne Demut zu mir selber - denn am Tag, als wir uns verlaufen hatten und ich einfach gar keinen Bock mehr hatte, habe ich mir als einzige für die letzten km ein Taxi bestellt - und ich stehe da voller Stolz zu - neige ich doch im Alltag dazu, "Augen zu und durch" zu gehen. Ankommen ist das Ziel - jeden Tag aufs Neue.

 Und obwohl ich auch heute wieder kräftig geflucht habe, werde ich auch morgen wieder aufstehen - um weiter zu gehen. Denn das ist gerade so - und das ist auch gut so.

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